Samstagabend Irrenanstalt, KGB im deutschen Wald

Waldeinsamkeit

Wald auf Peacock Island. Hinter Bäumen die Bäume im Abendlicht vergoldet. In der Lichtung ein Vortragekreuz, zurückgelassen in einem Hügel aus Findlingen. An den Kreuzarmen scheiden sich die Winde. Im grünen Efeu, der das Kreuz umrankt, formt sich das Rauschen zu einer in fernsten Fernen singenden Stimme, deren Lieder von Prozessionen erzählen, die aus enttäuschter AMORE FEDE SPERANZA an das Ende der Landschaft gewandert und dort ins Blutige Meer gestürzt sind.

 

Aufgeschreckt vom Echo der Stimme, das von einer brennenden Felsenwand widerschallt, springt die Bache mit ihren Frischlingen im Galoppsprung in die Nacht.

 

Die Königin des Weltalls kriecht langsam dem Vortragekreuz entgegen, auf den Lippen das feuchte Moos, im Rücken den Dolch, der aus der Dunkelheit kam, in den Händen den Kopf des Heiligen Hubertus. Ihr Sternenkleid funkelt wie rotes Rubinglas.

 

Ein Siebenender-Hirsch verneigt sich und in den Baumhöhlen ruft der Pavocristatus ein trauriges Lied.

 

»Waldeinsamkeit! / Du grünes Revier, / Wie liegt so weit / Die Welt von hier! / Schlaf nur, wie bald / Kommt der Abend schön, / Durch den stillen Wald / Die Quellen gehn, / Die Mutter Gottes wacht, / Mit ihrem Sternenkleid / Bedeckt sie dich sacht / In der Waldeinsamkeit, / Gute Nacht, gute Nacht!«

(Joseph Eichendorff)

 

Am Ende der Lichtung werden Feuer entfacht. Und da das Volk hineinkommt in den Wald, siehe, da fließt der Honig.

(1. Samuel 14,26)